Ortsportrait Steingebronn

steingebronn

Einst entvölkert und zerstört

Der Ort wurde vermutlich als Weiler zu einer Burg, von der heute allerdings keine Spuren mehr zu erkennen sind, im elften bis zwölften Jahrhundert angelegt.

„Stainigebrunnon“ – Siedlung an der steinigen Quelle

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das heutige Albdorf in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als „Stainigebrunnon“ (Siedlung an der steinigen Quelle). Zu finden ist diese Erwähnung in der Zwiefalter Chronik eines Mönches namens Berthold. Der Ortsteil Steingebronn verdankt seinen Namen den in diesem Brunnen gefassten Quellen. Früher auch „alter Brunnen“ genannt. Bei der Gründung des Ortes entsprangen diese Quellen in der Nähe der damals noch sichtbaren Römerstraße, der sogenannten „steinigen Straße“ und in der Nähe sichtbarer Mauerreste eines Steinhauses oberhalb des Brunnens. Aus dem „Steinigen Brunnen“ schöpften die Steingebronner ihr Trink- und Brauchwasser bis zum Wasserleitungsbau im Jahre 1903.

Dem 30-jährigen Krieg zum Opfer gefallen

1275 werden bereits die Kirche und Pfarrei erwähnt. Patrone waren in jener Zeit die Heilige Walpurga, die Apostel Philippus und Jakobus sowie die Heiligen Drei Könige. 1276 nannte sich erstmals ein Mitglied des Adelsgeschlechtes der „Speth von Steingebronn“. In ihrer Hand lag die Ortsherrschaft spätestens seit dem 13. Jahrhundert. 1562 soll die Familie den Ort mit allen Rechten an Württemberg verkauft haben, das dort seit der Reformation bereits das Patronat und umfangreiche Grund- und Zehntrechte besaß. Dem 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) zum Opfer fiel auch Steingebronn, es wurde entvölkert und zerstört und hatte die Verluste letztlich erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wieder aufgeholt.

Das Dorf gehörte zu Beginn des 18. Jahrhunderts zum äußeren Kirchspiel und war später selbst Sitz eines Unteramts. Bei der Verwaltungsneugliederung zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde es 1808 dem Oberamt Münsingen zugeteilt. Im Zuge der Gemeindereform schloss sich Steingebronn 1971 der Gemeinde Gomadingen an.

Durch ehrenamtliches Engagement und finanziert durch die Gemeinde Gomadingen wurde die Brunnenanlage 2008 umfassend saniert. Für Wanderer, Erholungssuchende und Einheimische bietet sie seitdem ein lauschiges Plätzchen zum Verweilen.

Quellen: Gemeinde Gomadingen
Text & Fotografie: Patricia Kozjek