Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst (Arge) – Grabenstetten

Aus einer kleinen Gruppe Höhlen-Enthusiasten ist zwischenzeitlich eine der größten höhlenkundlichen Vereinigungen Deutschlands geworden. Rund 150 Mitglieder zählt die Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst (Arge) zwischenzeitlich in Grabenstetten. Anerkennung für ihre (Forschungs-) Arbeit genießen die Frauen und Männer im In- und Ausland. Im November wurde 40-jähriges Jubiläum in der Falkensteinhalle in Grabenstetten gefeiert.

„Das Individualistentum unter Höhlenforschern ist groß“, verraten Vereinsmitglieder mit einem Augenzwinkern.
Unwegsame Klippen galt es zu umschiffen „Aus einer Pflanze ist zwischenzeitlich ein großer Baum geworden“, brachte es Vereinsmitgründer Michael Rahnefeld am Festabend auf den Punkt. Unwegsame Klippen habe es in jener Zeit einige zu umschiffen gegeben, fügt er an. Grabenstettens Bürgermeister Harald Steidl bezeichnete den Verein gar als „ein Pfund, mit dem man wuchern kann“. Weiter: „Es sind Botschafter erster Klasse – für die Gemeinde ebenso wie für die Region und das Land“, unterstrich der Hausherr. Ob aktiver Höhlenschutz, insbesondere für Fledermäuse, Forschung und Entdeckung oder Höhlenrettung – diese Arbeit sei für die Gesellschaft einfach unbezahlbar, zählte Steidl auf. Das konnte auch Ralph Müller vom Landesverband der Höhlen und Karstforschung unterstreichen.

Internationale Ausbildungslager und die Teilnahme an weltweiten Expeditionen sowie das Mitgestalten der Höhlen- und Karstkunde, stünden für den quirligen Verein. Mit anderen Worten: „Die Forschungsarbeit findet im In- und Ausland Beachtung, nicht nur in Wissenschaftskreisen, sondern auch in der Bevölkerung“.

Bescheidene Ausrüstung zur Gründerzeit

So seien die gewonnenen Erkenntnisse untertage, nicht nur für den Straßenbau von höchster Bedeutung, auch der Schutz des natürlichen Umfeldes basiere auf aufwendiger Höhlenforschung, unterstrich Müller. Wolfgang Ufrecht vom Höhlen- und Heimatverein Laichingen lobte den „gut organisierten und strukturierten Verein“.„Er ist eine wesentliche Stütze der Höhlenforschung auf der Schwäbischen Alb“. Nicht nur die Vermessung der Falkensteinhöhle, die seit Jahren ein breiter (touristischer) Anziehungspunkt ist, und viele weitere Höhlenmeter gingen auf das Konto und die „ausgezeichnete Arbeit“ des Vereins. Dabei sei die Ausrüstung zur Gründerzeit doch recht bescheiden gewesen, wie Rahnefeld anschaulich schildert. „Bauhelm, Turnschuhe, Trainingshose und mehrere Lagen Pullis, waren die Grundausrüstung vor über 40 Jahren“, weiß er lebhaft zu berichten. „Später kamen Fackeln, Taschenleuchten und eine Karbid-Elektrohelmlampe neben Rohrstiefeln und Baumwoll-Drillich hinzu“. Am Wochenende sei unterhalb der Falkensteinhöhle und des Elsachbröllers immer gezeltet worden. Urgestein Siegfried Hönig (einst Gründer und Vorsitzender der Arge) wohnte sogar irgendwann vor der Höhle im Zelt. „Mit eigener Postadresse“, steht in den alten Unterlagen des Vereins vermerkt.
Während die Arge auch für Ehe- und Lebenspartnerschaften stehe, sind romantische Höhlenfeste mit Fackeln und Kerzen heute schlicht undenkbar, resümiert Rahnefeld in der vollen Falkensteinhalle in Grabenstetten.

Text: Patricia Kozjek
Foto: Patricia Kozjek

Informationen:

ARGE Höhle & Karst Grabenstetten e.V.
Fritz Mammel (1. Vorsitzender)
Ringstraße 129
89081 Ulm
E-Mail: info@arge-grabenstetten.de
www.arge-grabenstetten.de